Kreta in der Hochsaison? Und ob! Die griechische Insel ist nicht nur ein beliebtes Ziel für viele Urlauber, sondern überrascht auch immer wieder mit ruhigen, genussvollen Seiten, die Sie so vielleicht noch nicht kannten. Machen Sie sich mit uns auf den Weg zu den Spuren der Insel, ihren kulinarischen Highlights und den menschenleeren Ecken und einsamen Stränden, die Sie diesen Sommer ganz besonders gut genießen können! Aber Achtung: akute Tagtraum-Gefahr!
Hier badet es sich wunderbar allein
Wenn es um Kretas schönste Orte geht, müssen die malerischen Strände der Insel in jedem Fall eine Erwähnung finden. Zu Hause ist großes Gedrängel Alltag. Geht es in den Urlaub, will das doch keiner mehr. Aber trotzdem passiert es an Kretas Stränden und anderswo immer wieder: Viel Andrang am Strand und sogar noch im Wasser. Doch an der über tausend Kilometer langen Küstenlinie Kretas gibt es immer noch den einen oder anderen Strand oder kleine Buchten voller türkisblauem Wasser, wo Sie in aller Ruhe Sonnenbaden können – im Westen Kretas zum Beispiel am Strand von Kedrodasos. Unweit der berühmten Lagune von Elafonissi liegt hier ein langer unberührter Sandstrand vor einem Wald voller zedernähnlicher Juniperbäume, der die ländliche, mediterrane Atmosphäre dieses Ortes komplett macht. Nur ein Stück weiter nördlich wartet bereits eine weitere unbekannte Strandschönheit Kretas: der Strand Aspri Limni. Genau wie Kedrodasos liegt er sprichwörtlich im Schatten der Elafonissi-Lagune und wird eher selten besucht. Noch etwas weiter die Nordküste Kretas hinauf folgt der Falassarna-Strand. Dieser ist alles andere als unbekannt und wurde sogar zu einem der besten Strände Europas gekürt. An den Enden dieses langen Sandstrandes, der genau genommen aus fünf einzelnen Stränden besteht, wird es dann regelmäßig sehr ruhig und menschenleer. Das ist Ihre Chance!
An der Nordküste, am Strand von Georgioupolis, sieht es ähnlich aus, wenn Sie sich entlang des rund zehn Kilometer langen Sandstreifens etwas von den Hotels und Ressorts in Richtung Inselmitte wegbewegen. Der Weg lohnt sich, denn hinter sanften Hügeln und Dünen wartet noch mancher leerer Strandabschnitt. Mit seichtem Wasser ist hier auch ein idealer Platz zum Baden mit Kindern. Einen weiteren einzigartigen Strand Kretas muss man gesehen haben, selbst wenn er immer zu den gut besuchten Badeplätzen zählt: den Palmenstrand von Vai im Nordosten Kretas. Inmitten von etwa 5.000 kretischen Dattelpalmen gibt es hier Karibik-Flair im Mittelmeer. Richtung Südküste Kretas mehren sich dann auch wieder die unberührten Strände: der Sand- und Kieselstrand von Kalo Nero, die Bucht von Agiofarago oder die von einem Sandstrand ausgefüllten Höhlen von Iligas. Hier und in Agiofarago geht es am besten mit einem kleinen Boot zu diesen einzigartigen menschenleeren Stränden. Ein weiterer davon wartet versteckt auf der kleinen Insel Koufonisi, kurz vor Kretas südlicher Küste: der Kamarelles Strand. Dort bringen Sie am besten eine Taucherbrille und Schnorchel mit. Dann entdecken Sie alte römische Ruinen nicht nur an Land, sondern auch Unterwasser – oben ein altes Theater und unten antike Säulen inmitten glasklaren Wassers. Sie sind noch nie getaucht? Dann fangen Sie doch hier damit an.
Die unbekannten Strände Kretas
Honig und mehr: Echte Kreta-Spezialitäten probieren und selbst machen
Ein anderer von Kretas schönsten Orten hat viele Facetten: die Küche der Insel, die sich für ihre Rezepte direkt aus Kretas Natur bedient und damit einzigartige Geschmacksnuancen erzielt. Viele Gerichte, die Ihnen in urigen Tavernen – oft mit Tischen direkt am Wasser – serviert werden, schmecken nicht nur deshalb so besonders, weil Sie gerade in Urlaubsstimmung sind. Vielmehr sind es die Zutaten, Gewürze und Kräuter, die nur hier auf der Insel wachsen und die den Gerichten unvergleichliche Geschmacksnoten verleihen. Sie machen auch das Geheimnis der Kreta-Spezialitäten aus.
Viele Urlauber nehmen kretischen Honig, Olivenöl und einen Wein gern als Mitbringsel oder für etwas Urlaubsgeschmack im Rest des Jahres mit nach Hause. Nur wenige besuchen in ihrem Kreta-Urlaub jedoch die Orte, wo die berühmten Spezialitäten Kretas gemacht werden. Dabei lohnen sich gerade diese Ausflüge, weil sie viele unbekannte Seiten der Insel zeigen.
Die außergewöhnliche Reise dorthin beginnt mit den zahlreichen Imkereien der Insel. Überall im Landesinneren haben Imker seit etwa 4000 Jahren ihre Bienenstöcke stehen. Kreta beheimatet sogar seine eigene Bienensorte: die Kretische Biene Apis mellifera adami. Sie sammelt in den Sommermonaten Nektar von Thymian, Majoran, Salbei oder der Zitrusblüte und von Pinien ein, der dem Honig Kretas seine unnachahmliche Aromenvielfalt verleiht. In der Mirtos-Imkerei können Sie ihn frisch probieren und anschließend in voller Montur einen Tag lang sogar selbst zum Imker werden.
Wer es weniger süß mag, schaut einfach auf einer Olivenölfarm wie der Cretan Olive Oil Farm vorbei und beobachtet hautnah, wie echtes kretisches Olivenöl entsteht. Hinterher zeigen kleine Kochkurse gleich noch, wie man später zu Hause mit dem Öl und traditionellen Rezepten Gäste beeindrucken kann. Vielleicht möchten Sie dabei gleich selbst gemachten Käse aus Kreta servieren? Überhaupt kein Problem – auch das lernen Sie hier vom Melken der Ziegen bis zur fertigen Zubereitung. Einen passenden feinen Tropfen gibt es später auf den vielen Weingütern der Insel. Kretas Wein hat eine ähnlich lange Tradition wie die Imkerei auf der Insel und Weinkenner meinen sogar, dass er in den letzten Jahren besser denn je geworden ist. Viele Weingüter wie zum Beispiel die Manousakis Winery oder das Familienweingut Douloufakis zeigen Besuchern das ganze Jahr über, wie ihre edlen Kreta-Weine entstehen – selbstverständlich inklusive Weinprobe.
Viel Sonne, nur sehr selten Regen im Sommer und dazu sehr warme Temperaturen – das ist das Klima Kretas. Übrigens kommt oft die Frage: Wo auf Kreta ist es am wärmsten? Kurz gesagt: hier! Die Gegend um Mirtos hat die trockensten und wärmsten Flecken der Mittelmeerinsel.
Kretas schönste Orte individuell & aktiv erkunden
Kreta und seine schönsten Orte erreichen Sie auf viele Arten. Ob zu den einsamen Stränden oder zur Weinprobe – immer wieder ergeben sich Gelegenheiten für einen kurzen Spaziergang, eine etwas ausgedehntere Wanderung oder eine Radtour auf Kreta. Überall warten wundervolle Fotomotive oder unvergessliche Panoramen wie das von Rodia entlang der Wege – mal mit den sanften Wellen des tiefblauen Mittelmeers oder ein anderes Mal mit den schroffen Gipfeln der Weißen Berge im Inselinneren im Hintergrund.
Diese Gegensätze sind ein Teil der Faszination Kretas. Hier entspannen Sie an Stränden wie denen von Kedrodasos oder Aggiofarago und in ihrem wunderbar warmen, glasklaren Wasser, während nur einige Kilometer hinter Ihnen noch Reste von Schnee auf den über 2400 Meter hohen Bergen der Insel wie dem Psiloritis liegen. Vom exotischen Palmenstrand in Vai innerhalb weniger Stunden vorbei an ein paar romantischen Bergdörfern wie Agiroupoli hinein in die karge Mondlandschaft der Weißen Berge Kretas. Ein derartig faszinierender Kurztrip durch die verschiedensten Umgebungen ist immer ein Erlebnis. Das empfinden viele genauso beim Anblick des Strandes von Stomio an der Westküste. Er bietet herausragende Fotomotive fast wie in einem norwegischen Fjord, weil hier die Berge beinahe bis an das mit großen Kieseln gefüllte, klare Meereswasser heranreichen.
Neben einer Fahrt und Wanderung auf den oft noch verschneiten Berg Pachnes warten im Innern der Insel noch zahlreiche weitere Routen, die pures Kreta ohne größere Menschenmengen zeigen. Nicht ganz so hoch hinaus geht es dabei in der Lassithi-Hochebene mit zahlreichen Wanderwegen. Zu Füßen kleiner Bergdörfer verteilen sich hier mehr als 8000 alte Windräder, von denen einige heute noch arbeiten, um Grundwasser auf die Felder der Bauern zu pumpen. Dabei zuzuschauen, ist wie eine Reise in die Vergangenheit voller Ruhe und Entschleunigung. Ganz in der Nähe ist dann wieder mehr los. Aus der Rubrik „Was sollte man auf Kreta unbedingt gesehen haben“ geht es neben der Hochebene im Ort Psychro tief in die Unterwelt und mitten hinein in die griechische Mythologie. In einer Höhle voller Tropfsteine soll hier der Gott Zeus geboren sein, heißt es in alten Sagen über die Höhle von Psychro. Das wollen viele Kreta-Urlauber sehen. Eine andere Höhle, die Melidoni-Höhle, ist eine ähnlich sehenswerte Tropfsteinhöhle – aber rund eine Stunde von Heraklion entfernt sind Sie hierin der häufig allein unterwegs.
Für alle, die nicht genug von der wunderschönen Insel bekommen können, haben wir die besten Tipps für Ausflüge in unserem Reisemagazin zusammengefasst:
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Auf den Spuren der Griechen und Römer: echte Geschichte auf Kreta erleben
Welche Orte auf Kreta sind empfehlenswert in Sachen griechischer oder römischer Geschichte? Da gibt es einige bekannte Plätze: die alte Stadt Chania mit ihrem venezianischen Hafen, die Festung oder die Gassen von Rethymno oder auch die bis in die Fünfzigerjahre letzte Leprakolonie Europas auf der Insel Spinalonga. Selbstverständlich darf der Palast von Knossos ebenso wenig fehlen, wenn es um die wichtigsten historischen Stätten der Insel geht. Viele Einblicke in die Geschichte gewährt dazu das Archäologische Museum Iraklio in Heraklion, das auf den Grundmauern eines zerstörten alten Klosters neu errichtet wurde. Hier überall ist aber immer einiges los. So viel Ruhe diese alten Stätten auch ausstrahlen, geht es um sie herum meist sehr turbulent zu.
Ruhiger und menschenleerer finden Sie dagegen die Ruinen des früheren Palastes von Malia ganz in der Nähe von Iraklios vor. Die Bronzezeit-Siedlung Phaistos oder die Ruinen von Tylissos bilden dann weitere Beispiele für historische Stätten Kretas abseits der Touristenströme, die in ihrer Größe oder Faszination nicht hinter den bekannteren Sehenswürdigkeiten der Insel zurückstehen. Das gilt auch für das Toplou Kloster im Osten der Insel. Auf den ersten Blick fehlt ihm die Pracht des bekannten Klosters Arkadi an der Westküste. Toplou gleicht eher einem Festungsbau, aber ein Gang durch das Innere ist nicht weniger spannend für Geschichtsliebhaber als das vielfach häufiger besuchte Arkadi. Weniger historisch, allerding sehr malerisch und unberührt geht es außerdem rund um das Kloster Vossakos im Norden zu. Für Naturfreunde und Landschaftsliebhaber ist dieser Abstecher ein Muss.
Wenn Ihnen der Sinn eher nach Natur und Wandern steht, empfehlen wir die Samaria-Schlucht auf Kreta. Alle Infos zu Wanderungen an diesem schönen Ort gibt es in unserem Reisemagazin:
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Noch mehr Highlights des Kreta-Urlaubs: treiben lassen und lecker essen
Matala, die frühere Hippie-Stadt – in deren Klippenhöhlen sich in den 60er Jahren viele junge Amerikaner dem Wehrdienst in Vietnam entzogen – oder das bilderbuchhafte Fischerstädtchen Agios Nikolaos locken viele Besucher zu einem Stadtbummel oder für ein typisch kretisches Mittag- und Abendessen mit dem typischen Olivenöl an. Einen freien Platz in einer Taverne finden Sie an den schönsten Orten Kretas sicherlich immer, um den Kreta-Urlaub voll und ganz zu genießen.
Entspannter und unverfälscht traditioneller geht es dagegen im kleinen Dorf Mochlos zu. Es liegt etwa 50 Minuten von Sitia im Norden der Insel und besitzt sogar einen kleinen Strand sowie ein paar Ruinen auf einer Insel gegenüber nur rund fünf Minuten mit dem Boot entfernt. In winzigen urigen Restaurants sitzen Sie hier direkt am Wasser. Auf einer Liste mit Orten unter dem Motto „Wo ist am meisten los in Kreta?“ steht Mochlos ganz weit hinten, aber genau das schätzen viele Kreta-Besucher an diesem Ort.
Lassen Sie hier einen Urlaubstag ausklingen und sitzen in einer der kleinen Tavernen, die ihnen meist das Öl, den Wein oder zum Dessert den Honig einfacher Bauern aus der Gegend und den Fisch vom Fischer nebenan servieren – da liegt die Bestellung eines Gerichts mit Meeresfrüchten natürlich nah. Aber die kretische Küche hat noch viel mehr zu bieten:
Ein Blick in Kretas Küche
Auf Kreta gibt es so viel mehr Einzigartiges zu entdecken und zu erleben als Urlaubstage im Jahr. Die Schönheit der Insel – gerade an ihren unberührten Plätzen oder mit ihren vielen Spezialitäten – wirkt intensiv auf alle Sinne und lässt die Zeit jedes Erlebnisses wie im Flug vergehen. Diese Geheimtipps führen Sie an die passenden Orte für Urlaubsmomente voller Ruhe und Entspannung. Nehmen Sie sich die Zeit, jeden einzelnen ganz zu genießen. Denken Sie dabei gar nicht erst daran, wo Sie vielleicht noch überall „hinmüssen“. Das können Sie zu Hause wieder. Jetzt sind Sie im Urlaub angekommen und haben mit Kretas schönsten Orten die perfekten Plätze für ein unvergessliches Urlaubserlebnis gefunden. Kommen Sie einfach noch einmal zurück (wieder), wenn Sie sie nicht alle gleich entdecken konnten – aber viele planen das sowieso schon, wenn Sie Kreta einmal von seiner unbekannten Seite erleben ...