In seinem Roman „Die Buddenbrooks“ lässt Thomas Mann den jungen Morten Schwarzkopf im Seebad Travemünde am Meer „auf den Steinen sitzen“ und auf seine Geliebte Tony warten. Und auch wenn aufgrund des unglücklichen Ausgangs dieser Liebesgeschichte der Ausdruck „Auf den Steinen sitzen“ zum geflügelten (negativen) Satz wurde: Nach Travemünde fahren und übers Meer schauen lohnt sich!
Nach einem ausgedehnten Strandspaziergang sollte man in seinem Ostsee-Urlaub unbedingt weiter auf den Spuren Manns wandeln und einen Rundgang durch die schöne alte Hansestadt Lübeck machen. Wetten, dass die Kinder, die an Sightseeing normalerweise ja nicht den ganz großen Spaß haben, bereitwillig mitgehen werden? In Lübeck gibt’s nämlich ein Schokoladenmuseum und einen Marzipanspeicher.
Von Sylt als der größten Nordseeinsel war bereits die Rede, doch im Vergleich zur Größe Rügens wirkt Sylt fast niedlich. Fast zehnmal so groß ist die größte der deutschen Inseln, als Insel ist sie zunächst gar nicht zu erkennen. Auffällig ist allerdings, dass offensichtlich sämtliche reizvollen Landschaften Deutschlands hier ihren Platz gefunden haben.
Da wären zunächst die berühmten Kreidefelsen, vom Maler Caspar David Friedrich eindrucksvoll verewigt, 85 km feinster Sandstrand, die von zahlreichen Meeresbuchten stark zergliederte Küste und über 15 Hektar Waldfläche, unter anderem den für seinen gewaltigen Buchenbestand bekannten Nationalpark Jasmund, für den Rügen von der UNESCO den Status des Weltnaturerbes verliehen bekam.
Bei einer Fahrt mit der Kleinbahn „Der Rasende Roland“, die den alten Seebädern vorbeidampft, kann man bequem die schönsten Flecken der Insel am Zugfenster vorbeiziehen lassen.
Zu guter Letzt noch zwei Tipps für wahre Erholungssuchende: Auf der Insel Hiddensee, die nur 19 km² groß ist, ist der private KFZ-Verkehr verboten, die bevorzugten Fortbewegungsmittel sind tatsächlich noch Pferdefuhrwerke.
Wem das immer noch zu groß und zu bewegt ist, der möge doch nach Vilm übersetzen: Die kleinste der Ostseeinseln (0,94 km²) hat sich komplett dem Naturschutz verschrieben, und so werden täglich auch nur 30 Besucher auf die Insel gelassen, die sich dann unter authorisierter Führung und in aller Ruhe an der großen Vielfalt von Flora und Fauna erfreuen können.