Die faszinierenden Cenoten Mexikos

Mexikos Halbinsel Yucatán und die Riviera Maya sind bekannt für antike Maya-Ruinen und idyllische Strände. Zugleich beherbergt diese Region verborgene Schätze: Cenoten. Ein Besuch ist ein echtes Erlebnis und sollte unbedingt auf deiner Reise-Bucket-List stehen!

Aber was genau steckt hinter dem Naturphänomen? Cenoten sind unterirdische Wasserläufe, die sich in Kalksteinlöchern gebildet haben und mit Süßwasser gefüllt sind. Ein wenig wirkt es, als seien sie wie Tore zu einer anderen Welt – eine Welt unter der Erde, in der die Stille nur vom sanften Plätschern des Wassers unterbrochen wird. Die Optik der Cenoten variiert je nach Beschaffenheit und Entstehung. In einigen findest du faszinierende Stalaktiten und Stalagmiten – Tropfsteine, die sowohl vom Boden der Höhle emporwachsen als auch von der Höhlendecke hängen und teilweise zusammenwachsen.
In einigen Cenoten trifft Süßwasser auf Salzwasser. Dabei entstehen Grenzschichten, sogenannte Halokline, die ein einzigartiges Bild abgeben. Die Halokline sehen teilweise aus wie Flüsse unter Wasser und erzeugen Spiegeleffekte, die besonders bei einem Tauchgang ein spektakuläres Naturschauspiel sind. Wer im Yucatán-Urlaub eine einmalige Erfahrung in der Unterwasserwelt machen möchte, taucht in einem Cenote in die Tiefe – beim Schwimmen in den mystischen blauen Gewässern entstehen unvergessliche Erinnerungen!

Es gibt verschiedene Arten von Cenoten, von denen jede individuelle Eigenschaften aufweist. Besucher sollten sicherstellen, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um die Cenoten sicher zu erkunden. Insbesondere wenn du tauchen möchtest, solltest du prüfen, für welches Tauchlevel der Cenote ausgelegt ist.

Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán wurden bereits über 3000 Cenoten entdeckt. Außerdem wird angenommen, dass es noch viele weitere, bisher unentdeckte Pools mit Süßwasser gibt – die meisten von ihnen in der Nähe von Tulum und Valladolid, bei einem Cancún-Urlaub ist es also nur eine kurze Autofahrt zu den faszinierenden Höhlen. Einige der schönsten Cenoten Mexikos, die du auch wunderbar auf einer Mexiko-Rundreise erkunden kannst, sind:

• El Pit nahe Tulum
• Ik kil nahe Valladolid
• X’keken nahe Valladolid
• Gran Cenotes nahe Tulum
• X’Canche in Ek Balam
• Calavera nahe Tulum
• Azul nahe Playa del Carmen
• Suytun nahe Valladolid
• Samula nahe Valladolid
• Oxman nahe Valladolid

Weitere beliebte Cenoten sind Celentún, Chansinicché und Bolom-Chojol: Dabei handelt es sich um drei unterirdische und mit etwa 26 °C angenehm warme Cenoten bei Cuzamá.

Tulum ist auf einer Yucatán-Rundreise definitiv einen Stopp wert, da du hier einige der schönsten Cenoten Mexikos findest. Ein absolutes Highlight ist das Cenoten-Duo Dos Ojos nahe Tulum in Quintana Roo.

Mit kristallklarem Wasser und mystischen Stalaktiten gehören sie zu den bekanntesten Tauchparadiesen Mexikos. Dos Ojos bedeutet übersetzt „zwei Augen“. Diesen Namen verdankt das Höhlensystem seinem Aussehen: Zwei große, runde Einbrüche liegen direkt nebeneinander und bieten ein faszinierendes Bild. Zu dem Höhlensystem gehören die Cenoten El Pit und Dos Palmas. Mit etwas Glück kannst du hier auch die eine oder andere Fledermaus entdecken.

Der Gran Cenote bei Tulum gehört mit spannenden Felsformationen und einer bunten Unterwasserwelt mit verschiedenen Fischen und Schildkröten ebenfalls zu den schönsten Cenoten Mexikos – nicht zuletzt wegen der Lage ein ideales Ausflugziel im Playa-del-Carmen-Urlaub. Ein Highlight dieses Cenote ist ein Tunnel, der in einen kleineren Cenote führt, durch den du hindurchtauchen kannst. Der Gran Cenote kann auf jeden Fall mit den besten Tauchspots der Welt mithalten!

Etwa zwei Kilometer westlich dieser Cenoten bei Tulum findest du einen dritten Hingucker: den Cenote Calavera, der für einige Naturliebhaber der schönste Cenote bei Tulum ist. Die Einbrüche der Höhlendecke scheinen zwei Augen und einen Mund zu formen, weshalb ihm auch der Name, der übersetzt Totenkopf bedeutet, gegeben wurde.

Auch in der Umgebung von Valladolid findest du einige Cenoten, die zur Entdeckungstour einladen. Wenn du auf der Suche nach einer ganz besonderen Kulisse bist, solltest du dir den Cenote Suytun nahe Valladolid anschauen. Ein kleines Loch in der Höhlendecke lässt Sonnenstrahlen hineinblitzen, Stalaktiten und Stalagmiten formen ein mystisches Bild, und in der Mitte des Wasserlochs befindet sich eine Plattform, auf der du ein besonderes Erinnerungsfoto machen kannst!

Der geheimnisvolle Cenote X’keken nahe Valladolid erzeugt durch eine düstere Höhle, in die lediglich durch ein kleines Loch in der Höhlendecke etwas Licht hineinfällt, eine einmalige Atmosphäre. Das atemberaubende Bild wird von einer Vielzahl von Stalagmiten abgerundet. Empfehlenswert ist außerdem ein Besuch des nahegelegenen Cenote Samula. In der beeindruckenden Höhle, in der ein kleiner Wasserfall von oben in das türkisfarbene Wasser plätschert und im Sonnenlicht ein magisches Farbenspiel verursacht, kannst du schnorcheln, tauchen oder einfach die vielen Blautöne beim Schwimmen und Entspannen genießen.

Der Cenote Ik Kil in Mexiko liegt in der Nähe des Weltkulturerbes Chichén Itzá auf Yucatán. Die Kalksteinhöhle ist umgeben von einer üppigen Pflanzenwelt und lässt dich mit Wurzeln und Lianen, die von der über 40 Meter hohen Höhlendecke hängen, in ein märchenhaftes Dschungelparadies eintauchen. In 27 Metern Tiefe kannst du in dem Wasserloch baden. Wer es etwas aufregender und aktiver mag, sollte zum Cenote Oxman südwestlich von Valladolid fahren, bei dem du dich von einem Sprungturm ins Wasser wagen kannst.

Die Cenoten entstanden schon vor Millionen von Jahren in Karstgebieten, in denen das Gestein leicht von Wasser aufgelöst werden kann. Die Halbinsel Yucatán und die Riviera Maya waren zu dieser Zeit noch Korallenriffe, von denen auch heute noch Teile vor der mexikanischen Küste zu finden sind.

Durch die Eiszeit sank der Meeresspiegel – dadurch starben die freigelegten Korallen an diesen Teilen des Riffs an der Luft ab. Übrig blieb eine dicke Schicht Kalkstein, die die Halbinsel bedeckte. Das Regenwasser fraß sich durch das Gestein, es entstand ein faszinierendes Grottensystem aus Höhlen, Felsformationen und unterirdischen Flüssen. Im Laufe der Zeit stürzten einige der Höhlendecken ein und Mexikos Höhlen wurden sichtbar. Das Wasser in den Cenoten ist klar und azurblau, weshalb du ohne Probleme bis auf den Grund schauen kannst. Die Karsthöhlen sind durchschnittlich 15 Meter tief, einige sogar bis zu 100 Meter.

Für die Maya waren Mexikos Cenoten heilig. Ursprünglich bedeutete das Wort Cenote in etwa „heilige Quelle“. Mexikos Höhlen spielten sowohl eine spirituelle als auch eine praktische Rolle. Die Höhlen dienten den Maya zum einen zur Trinkwasserversorgung und galten außerdem als Eingang zur Unterwelt, die sie „Xibalbá“ nannten.

Auf der anderen Seite nahmen die Maya an, dass der Regengott Chac, der über den Erfolg der Ernte bestimmt, in den Unterwasserhöhlen sein Zuhause hat. Kam es beispielsweise zu langen Dürrephasen, brachten die Maya dem Gott Opfergaben, um ihn zu besänftigen. Bis heute werden daher immer wieder jahrtausendealte Relikte in den Cenoten gefunden.

Außerdem dienten die Cenoten den Maya wahrscheinlich auch als Werkzeug, um astronomische Berechnungen anzustellen – beispielsweise zur Standortbestimmung der berühmten Maya-Pyramiden in Mexiko. Um die Position der Pyramiden zu bestimmen, mussten die Maya einen bestimmten Stand der Sonne berechnen. Dabei halfen die Cenoten, da die Sonne nur zweimal jährlich senkrecht auf das Wasser fällt. Dadurch wussten sie, wann sie perfekt positioniert ist.

Auch heute noch nehmen die Cenoten in Mexiko eine wichtige Rolle sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch für das ganze Land ein. Die gesamte Region der Yucatán-Halbinsel wird durch das große, unterirdische Höhlensystem mit Trinkwasser versorgt.

Außerdem lassen sie dich auf den Spuren einer vergangenen Zeit wandeln. Teile der Höhlen, die heute mit Wasser gefüllt sind, waren zu Zeiten der Maya noch trocken und geben Höhlentauchern und Archäologen Hinweise auf frühere Zustände und Lebensweisen.

Noch heute gelten sie als heilige Orte, an denen die Nachfahren der Maya, die noch immer in kleinen Maya-Gemeinden in Mexiko leben, Zeremonien durchführen. Darüber hinaus zählen die Cenoten zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Mexikos: Dadurch, dass sie ideal zum Tauchen, Schnorcheln und Schwimmen geeignet sind, locken sie jährlich Tausende Besucher aus ihren Hotels in Mexiko.

Wenn du die Cenoten Mexikos besuchen möchtest, solltest du einige Dinge beachten, damit dein Abenteuer zum unvergesslichen Erlebnis werden kann.

• Möchtest du in einem Cenote schwimmen, nimm am besten Handtücher und Badesachen mit. Meist gibt es vor Ort Umkleidekabinen und teilweise auch Schließfächer, um deine Kleidung zu verstauen.
• Wenn du schnorcheln oder einen Tauchgang unternehmen möchtest, wählst du einen Cenote mit klarem Wasser und guter Sicht. Taucherbrille und Schnorchel kannst du selbst mitbringen. Falls du keine besitzt, ist das aber auch kein Problem: Informiere dich vor deinem Besuch, ob du die Ausrüstung vor Ort ausleihen kannst und für welches Erfahrungslevel der jeweilige Cenote geeignet ist.
• Außerdem solltest du etwas Bargeld für den Eintritt dabei haben – Kartenzahlung ist nicht immer möglich. Informiere dich am besten vor deinem Ausflug über den Eintrittspreis der Cenote, damit du genug Geld dabei hast. Wertgegenstände lässt du lieber zu Hause.
• Überprüfe immer die Sicherheitsvorkehrungen und folge den Anweisungen des Personals vor Ort, damit du dein Cenoten-Erlebnis in vollen Zügen genießen kannst. Manche Cenoten darfst du beispielsweise nur mit Schwimmwesten betreten.