Marrakeschs Sehenswürdigkeiten

Ein echtes architektonisches Wahrzeichen Marrakeschs und eine der schönsten und ältesten Moscheen in ganz Marokko ist die Koutoubia-Moschee. Mit ihrem 77 Meter hohen Minarett ist sie ein einzigartiges Fotomotiv und gleichzeitig sehr hilfreich zur Orientierung. Erbaut wurde das Minarett aus größtenteils grob behauenen Sandsteinen. Im Gegensatz zu den Fensterbögen, die mit aufwendig dekorierten Blendbögen verziert sind, wurde beim Rest des Minaretts auf weitere Verzierungen verzichtet.

Nicht weit entfernt befindet sich das Bab Agnaou, der bedeutendste historische Torbau von Marrakesch und ein wichtiges Zeugnis der maurischen Architektur. Es bildet die Grenze zwischen der Altstadt, auch Medina genannt, von Marrakesch und dem ehemaligen Palast- und Regierungsviertel, dem Kasbah.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Marrakesch ist die ehemalige Koranschule Medersa Ben Youssef. Sie gilt als ein Meisterwerk der morgenländischen Architektur. Bis zu 900 Koranschüler sollen hier bis 1960 in den 132 Schlafsälen gelebt und studiert haben.

Das Zentrum bildet der prächtige Patio, der von kunstvollen Mosaiken eingefasst ist. Im zweiten Stock kannst du die ehemaligen Kammern der Koranschüler besichtigen. Wie für alle Sehenswürdigkeiten Marrakeschs gilt auch hier: Wer die Medersa möglichst ungestört ansehen und die Ruhe im Innenhof auf sich wirken lassen möchte, besucht sie am besten in den frühen Morgenstunden.

Auch der frühere Wesirpalast, der Bahia-Palast, lässt den überschwänglichen Luxus erahnen, in dem die Repräsentanten der Kalifen von einst lebten. Er befindet sich nahe der südlichen Medina und beherbergt auf einer Fläche von acht Hektar ein Labyrinth aus 160 Räumen, Riads und Innenhöfen, die allesamt mit aufwendigen Verzierungen im andalusisch-maurischen Stil versehen sind. Es lohnt sich, am Eingang gegen eine kleine Gebühr einen einheimischen Führer zu buchen, da die Räume nicht beschriftet sind und du sonst wenig über den ehemaligen Palast erfährst.

Ein Sprichwort besagt: „Hast du einen Tag in Marokko, verbringe ihn in Marrakesch. Hast du nur eine Stunde, verbringe sie auf dem Djemaa el Fna!“ Der wohl berühmteste Platz Nordafrikas liegt im Zentrum der Altstadt.

Der Djemaa el Fna ist ein wichtiger Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Tagsüber tummeln sich hier Artisten wie Akrobaten und Musiker, Schlangenbeschwörer, Wahrsager und Geschichtenerzähler. Abends wird der eindrucksvollste Ort Marrakeschs von den Düften der zahlreichen Garküchen eingehüllt und verwandelt sich in ein riesiges Freiluftrestaurant. Leckere Couscous-Gerichte, in einem Tontopf, der sogenannten Tajine, gegartes Gemüse mit Fleisch und einheimischen Gewürzen – das ist typisch orientalisch und schmeckt köstlich! Ein Besuch sollte auf jeden Fall auf deiner Reise-Bucket-List stehen.

Ebenfalls sehr lohnenswert ist ein Besuch der Souks in Marrakesch. Sie gehören zu den größten Marokkos und sind für Besucher ein oftmals nicht zu durchschauendes Labyrinth aus Gassen und kleinen Plätzen. Ob üppige Schmuckstücke, eine Vielfalt bunter Gewürze oder traditionelle Kleidung, die Souks in Marrakesch bieten eine unglaubliche Auswahl an Waren aller Art an.

Der wohl schönste Garten und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Marrakesch ist der Jardin Majorelle. In diesem botanischen Garten, der dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent bis zu dessen Tod als Rückzugsort diente, sind mehr als 300 verschiedene Pflanzenarten aller Kontinente vertreten. Das Zusammenspiel von Pflanzen, kräftigen Farben und märchenhafter Atmosphäre sorgt dafür, dass du von diesem Ort verzaubert wirst und die hektische Großstadt vergisst. Für einen Besuch eignen sich besonders die frühen Morgenstunden, denn dann sind noch nicht viele Besucher anzutreffen und du kannst ganz in Ruhe Fotos schießen.

Auch bei Marrakeschs Saadier-Gräbern wurden wahrlich keine Kosten gescheut: Die prächtigen Grabanlagen beherbergen zwei Mausoleen, die wohl zu den prunkvollsten Bauwerken gehören, die je von marokkanischen Kunsthandwerkern erbaut wurden. Insgesamt liegen hier sieben Saadier-Herrscher und 62 Familienmitglieder der Sultane begraben. Da die Saadier-Gräber besonders beliebt sind, ist ein Besuch erst ab dem späten Nachmittag zu empfehlen.

Den besten Ausblick auf die Koutoubia-Moschee hast du von der oberen Terrasse des Cafés Kif Kif in der Rue Koutoubia. Neben internationaler Küche und frischem Pfefferminztee ist die orientalische Atmosphäre hier zum Sonnenuntergang besonders schön. Ebenfalls zum Sonnenuntergang kannst du vom Café de France aus einen einzigartigen Blick auf den Djemaa el Fna genießen.

Die Kosybar am Place des Ferblantiers bietet einen einzigartigen Blick auf den el-Badii-Palast und die Altstadt. Das dreistöckige Gebäude ist ein aufwändig restauriertes altes Stadthaus und gilt als eine der ersten Szene-Bars in der Medina. Wer in Marrakesch ein Bier, ein Glas Wein oder einen Cocktail genießen möchte, ist hier gut aufgehoben. Die Preise sind für Marrakesch allerdings nicht ganz günstig.

Öffentliche Hamams bieten ein authentisches marokkanisches Wellnesserlebnis zu einem sehr günstigen Preis. Nach dem „Gommage“, einem Peeling, bei dem der Körper von den Zehen bis zum Hals mit einem groben Handschuh abgerubbelt wird, fühlt sich die Haut samtweich an. Eine schönere und stilvollere Atmosphäre, allerdings zu höheren Preisen, bieten dir die privaten Hamams, zum Beispiel im Hamam de la Rose.

Wer genug Zeit hat, kann einen Abstecher mit Übernachtung in die Steinwüste von Agafay unternehmen, einer rauen, trockenen Mondlandschaft, die eine knappe Stunde von Marrakesch entfernt ist. Die Ruhe und Abgeschiedenheit der Wüste bilden einen idealen Kontrast zu der quirligen Großstadt.

Eine ganz besondere Unterkunft ist das Scarabeo Camp. Das komfortable Camp mit zwölf geräumigen Zelten bietet herrlichen Panoramablick auf das Atlasgebirge. Aktivitäten wie Yoga, Wanderungen oder Reiten lassen dich tagsüber wunderbar die Zeit vergessen. Abends erwartet die Gäste bei klarem Wetter ein unvergesslicher Sternenhimmel.

Für einen Tagesausflug von Marrakesch aus eignet sich ein Besuch der umliegenden Städte wie Essaouira und Agadir. Beide sind in etwa drei Stunden mit dem Auto oder Bus zu erreichen. Agadir, auch „die weiße Stadt am Meer“ genannt, ist aufgrund des milden Klimas und der zahlreichen Sportmöglichkeiten das mit Abstand größte Besucherzentrum des Landes. Ob Strandvergnügen, Entdeckungstour oder andere Agadir-Reisetipps – ein Besuch der Hafenstadt lohnt sich sehr!

Marrakesch liegt im Westen Marokkos und war einst die Hauptstadt des Landes. Südöstlich der Stadt verläuft der Hohe Atlas, besser bekannt als Atlasgebirge. Es ist das höchste Gebirge in Nordafrika.

Das Klima ist vor allem geprägt von ganzjährig hohen Temperaturen. Die beste Reisezeit und somit auch die Hochsaison ist im Frühjahr von Mitte März bis Ende Mai und im Herbst von Mitte September bis Mitte November. In diesen Monaten ist es weder zu warm noch zu kalt. Tagsüber erreicht das Thermometer 25 bis 30 °C. In der Nacht kühlt es ab, sodass angenehme Temperaturen zum Schlafen herrschen. In den Morgenstunden kann es noch etwas frisch sein.

Was solltest du also beim Kofferpacken beachten?

• Leichte und luftige Kleidung für die warmen Monate einpacken.
• Im Winter oder bei geplanten Übernachtungen in der Wüste sollte warme Kleidung nicht fehlen, da es nachts sehr kühl werden kann.

Da die meisten Sehenswürdigkeiten in der Medina liegen und du hier am besten in das traditionelle Leben eintauchen kannst, solltest du auf jeden Fall eine Unterkunft in der Altstadt wählen. Am authentischsten übernachtest du in einem der unzähligen Riads, die als Gästehäuser genutzt werden.

Das Hotel Riad Ifoulki zählt zu den größten und ältesten Riads mit 17 wunderschönen, orientalisch eingerichteten Zimmern inmitten der Medina von Marrakesch. Das ehemalige Herrschaftshaus wurde liebevoll restauriert und bildet die perfekte Kulisse für einen Aufenthalt wie aus Tausendundeiner Nacht.

Wer mehr Komfort schätzt oder nach dem Sightseeing gern noch an einem großen Pool entspannen möchte, für den empfiehlt sich das Hotel Les Jardins de la Koutoubia. Du wohnst hier in einer Oase der Ruhe im Herzen der Medina, nur fünf Gehminuten vom Djemaa el Fna entfernt und in unmittelbarer Nähe der Koutoubia-Moschee.

Dass du dich in Marrakeschs Medina mal verläufst, ist ganz normal. Zur besseren Orientierung solltest du dir also vor deinem Marrakesch-Urlaub eine Offline-Karte herunterladen oder eine marokkanische SIM-Karte mit Internetzugang kaufen und dann Google Maps nutzen.

Hast du keine App, die dir den Weg weist, frag am besten einen Verkäufer oder in einem Tante-Emma-Laden nach dem Weg.

Da Marokko ein islamisches Land ist, solltest du dich dort entsprechend rücksichtsvoll kleiden. Konkret bedeutet dies:

• Mindestens knielange Hosen, besser sogar lange Hosen, tragen.
• Als Frau nicht zu aufreizende Kleidung tragen, sondern Schultern, Dekolleté, Beine und Bauch bedeckt halten.
• Auch das Tragen abgenutzter oder alter Kleidung gilt für die Einheimischen als respektlos und wird nicht geschätzt.