Kapstadt-Sehenswürdigkeiten in den Top 10 durch die Linse

Mit der Kamera ausgestattet nimmst du die Seilbahn – es geht hoch hinaus auf Kapstadts Sehenswürdigkeit Nummer 1: den Tafelberg. Aus 1.086 Metern Höhe das ideale Foto zu machen, ist gar nicht so einfach. Von daher achte darauf, dass du eine Kamera mit Weitwinkel dabei hast, um das Panorama gut einzufangen. Denn je kürzer die Brennweite, desto größer der Aufnahmewinkel, desto mehr bekommst du ins Bild eingefangen. Nutze zudem die Drittel-Regel der Fotografie, um deine Bilder spannend und harmonisch zu gestalten. So bekommst du die 12 Apostel sowie Kapstadts Hausberge Lion’s Head und Signal Hill jeweils dynamisch auf deine Bilder: Platziere dein Hauptmotiv auf dem linken oder rechten Drittel und lasse die anderen zwei Drittel frei. Gleiches kannst du mit dem Horizont machen: Setze ihn auf das untere oder obere Drittel, um dem Himmel oder dem Vordergrund mehr Raum zu geben. Die tischtuchförmigen Wolken „Tablecloth”, die du vom Fuße des Tafelberges gesehen hast wirst du hier oben nur als Wolken wahrnehmen.

Falls du nicht die Seilbahn nehmen willst, um an die Spitze von Kapstadts Sehenswürdigkeit zu kommen, kannst du die gut ausgebauten Wanderwege nutzen. Diese starten beispielsweise im Botanischen Garten Kirstenbosch, ein weiterer Wanderweg ist der Platteklip Gorge. Er ist der älteste, kürzeste und dank der gleichnamigen Schlucht der wahrscheinlich fotogenste Trail. Auf den 2,5 Kilometern mit 650 Höhenmetern bekommst du die dem Tafelberg eigene Flora und Fauna vor die Linse. Alternativen zum Platteklip Gorge Trail sind India Venster mit Kletter-Abschnitten und Skeleton Gorge für eine ruhige, schattigere Wanderung. Alle bieten viele Stopp-Möglichkeiten für spektakulär-dramatische Landschaftsfotografien, probiere hier die verschiedensten Möglichkeiten der Komposition aus Vorder-, Mittel-, und Hintergrund aus und finde deinen eigenen Stil.

Auf geht’s zu etwas Ungewöhnlichem. Statt den Big Five bekommst du eine andere tierische Kapstadt-Sehenswürdigkeit auf deiner besonderen Safari im Urlaub in Kapstadt zu sehen. Am Boulders Beach in Simon’s Town leben putzige Pinguine in dem Mountains National Park und werden von Rangern betreut. Zeit für dich, ein Foto der einzigen in Afrikas freier Wildbahn lebenden Pinguine zu machen! Was 1982 mit einem einzelnen Pärchen begann, ist heute eine stattliche Kolonie aus rund 2.000 bis 3.000 Tieren.

Auch wenn du bei Tierfotografie direkt an riesige Teleobjektive denkst, mit deiner Kamera bekommst du ebenso tolle Fotos geschossen. Selbstauslöser und Stativ können dir beim Einfangen des Motivs helfen, eine Serienfunktion an deiner Kamera hilft ebenso, ein besonders gelungenes Foto zu machen. Die Brillenpinguine am Strand sind ein gutes Motiv zum Ausprobieren und Experimentieren, da sie nicht besonders schnell in der Bewegung sind, sie watscheln eher friedlich über den Strand. Vorsicht ist dennoch wie bei jeder Tierfotografie geboten, denn die Wasservögel haben scharfe Schnäbel, mit denen sie kräftig beißen können. Halte deshalb immer mindestens 10 Meter Abstand und verhalte dich ruhig und respektvoll.

Weiter geht es mit den Sehenswürdigkeiten in Kapstadt – und deiner Foto-Pirsch, denn die alte und zugleich junge Stadt und ihre Stadtteile fordern dich heraus. Das früher als Malay Quarter, also Malaiisches Viertel, bekannte Bo-Kaap ist dein nächster Stopp auf unserer Top-10-Liste, die nicht wertend gereiht ist. Zurück zum Bo-Kaap: Am Rande des Signal Hills gelegen, findest du Bilder aus dieser Gegend auf fast jedem Kapstadt-Reiseführer. Kein Wunder, denn die strahlenden Häuser mit den niederländischen und edwardianisch-britischen Einflüssen und die engen Gassen mit dem Altstadtpflaster laden zum Flanieren und Fotografieren regelrecht ein.

Die Architekturfotografie ist für Einsteiger und Foto-Anfänger geeignet, da die Motive statisch sind – und leicht zugänglich. Ein Stativ ist hilfreich, aber kein Muss. Für das gute Wetter und strahlenden Sonnenschein sorgt Kapstadt, du musst nur den Moment nutzen. Achte auf die Schärfe, unscharfe Motive machen dir später keine Freude. Beachte und spiele mit Symmetrien, parallele Linien im Gebäude, Spiegelbilder, nimm dir einen Moment und schau dir dein Bo-Kaap-Motiv ganz genau an.

Der Botanische Garten Kirstenbosch ist Teil des Weltnaturerbes Cape Floral Kingdom, dem kleinsten der sechs Pflanzenreiche der Welt, und liegt in der Nähe von Constantia, zwischen Kapstadt und Muizenberg. Ob als Wanderung oder kostenloser Führung, du wirst begeistert sein von den Protea-Feldern, Mathew’s Steingarten und dem Baumpfad. In 11 Metern Höhe wanderst du auf Foto-Pirsch durch und über die Baumwipfel.

Plane deinen Aufenthalt nach Tageszeit, wenn du morgens deine Unterkunft verlässt, wirst du eine andere Lichtstimmung einfangen als zum Sonnenuntergang. Unser Tipp: Nimm einen Hut mit, damit kannst du das Display beschatten, um dein Motiv besser zu sehen. Experimentiere herum, eine Makroaufnahme der Protea? Warum nicht? Spiel mit der Tiefenschärfe und schau, welches Ergebnis am ehesten deinem Stil entspricht.

Für ein gestochen scharfes Bild beachte, dass die Belichtungszeit wegen der Bewegung kurz sein muss. Der Trick hierbei ist es, das Motiv sozusagen „scharf einzufrieren“. Probiere ruhig ein wenig herum, dann findest du schnell deine optimale Belichtung. Weiterhin empfiehlt sich die Mehrfachauslösung. Nutze die zusätzliche Perspektive für beeindruckende Aufnahmen, mit denen du auf Instagram und Pinterest punktest. Stütze die Kamera nicht am Helikopter ab, durch die Rotation verwackelst du dein Bild. Ein Profi-Tipp für klare Bilder: Trage dunkle Kleidung – sie spiegelt sich weniger in den Fensterscheiben.

Herzstück Kapstadts ist die Victoria und Alfred Waterfront, kurz V&A Waterfront. Diese bietet dir Fotomotive der unterschiedlichsten Art. Hier fotografierst du maritimes Leben im Hafenviertel, angesagte Rooftop-Bars, den lokalen Designermarkt oder den berühmten Clock Tower, ein Wahrzeichen Kapstadts. Auch das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (MOCAA) bietet innen wie außen gutes Fotomaterial. Unser Tipp ist die Wendeltreppe, die sich spiralförmig auf deinem Foto nach oben schlängelt.

Die V&A Waterfront bietet deiner Kapstädter Fotosafari weitere Möglichkeiten: Hier starten Sunset Cruises, für stimmungsvolle Fotos zum Sonnenuntergang. Finde für den ausdrucksstarken Sundown-Shoot den richtigen Vordergrund, damit erreicht dein Bild automatisch mehr Tiefe! Das kann ein Mast des Schiffes deiner Sunset Cruise sein. Platziere den Horizont im unteren Drittel deines Bildes – und nicht in der Mitte. Sollte der Sonnenuntergang unverhofft trüb werden, mache das Gegenteil und platziere ihn im oberen Drittel. Und unser letzter und einfachster Tipp: dreh dich um! Manchmal findest du das beste Motiv nicht in Richtung Sonne, sondern in der Umgebung, getaucht in warmes Sonnenuntergangslicht.

Pack dir die Kamera ein und auf geht es zu den lokalen Märkten: Der bekannteste ist der Oranjezicht City Farm Market in Greenpoint mit seiner Vielfalt an Obst- und Gemüseständen. Hier schießt du Bilder vom authentischen, farbenfrohen Kap-Leben – oder versuchst dich in Food-Fotografie.

Auf dem Neighborgoods Market an der Keksmühle Old Biscuit Mill in Woodstock gibt es neben lokalen Lebensmitteln auch zubereitete Speisen im Food Market zu entdecken wie das Kapstadt-Klassiker-Sandwich Great Gatsby oder das Trockenfleisch Biltong. Der Bay Harbour Market in Hout Bay und der Greenmarket Square sind ebenfalls lohnende Alternativen.

Über die Kap-Peninsula geht es mit dem Mietwagen zum Kap der Guten Hoffnung: Die Kap-Halbinsel ist fast 50 Kilometer lang, das Ziel und scheinbare Ende der Welt ist das Kap der Guten Hoffnung. Der südlichste Zipfel hat einen Nationalpark mit wunderbaren Aussichtstürmen, Schiffswracks und Leuchttürmen. Was kannst du hier fotografieren? Strauße, Paviane und Zebras leben wild in diesem Park, die Klippen sind rau und bieten Motive für aussagekräftige Landschaftsfotos. Nicht verpassen: ein Selfie am Schild „Der südwestlichste Punkt des afrikanischen Kontinents”. Machen zwar alle, gehört aber zum Kap wie Gewürze in ein südafrikanisches Huhn-Gericht. Unser Tipp ist eine Fahrt mit dem Flying Dutchman Funicular, einer Zahnradbahn zum Leuchtturm am Cape Point mit grandiosem Fernblick.

Vom Kap der Guten Hoffnung geht die Fahrt zurück nach Kapstadt über die mautpflichtige Straße Chapman’s Peak Drive. Die Fahrt geht durch Tunnel, die in nahezu senkrechte Felswände gebaut wurden – auf der einen Seite befinden sich die Berge und auf der anderen der Ozean, Fotostopps sind hier ein Muss!

Wer an Kapstadt denkt, denkt auch an weiße Sandstrände mit bunten Hütten. Camp’s Bay Beach sowie die Clifton Beaches unterhalb des Lion’s Head lohnen einen Besuch und sind windgeschützter. In Noordhoek Beach, Muizenberg und dem Bloubergstrand ist es windiger und du bekommst Surfer vor die Linse. Beachte, dass die Sonne zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedlich wirkt, am Strand ist dieses aufgrund des hellen Sandes extremer. Morgen- und Abendstunden schaffen ein weicheres Licht.

Am bekanntesten ist sicherlich Muizenberg wegen seiner bunten Badehäuschen. Ursprünglich im 19. Jahrhundert als Umkleiden für die viktorianische Damenwelt genutzt, sind sie heute Blickfang, Fotospot, Windschutz und einfach nur schön. In Muizenberg findest du zwei Reihen der bunten Häuschen, eine an der Surfer’s Corner und eine an der „Putt Putt”-Anlage, sprich: dem Minigolfplatz. Entlang der False Bay, an der Muizenberg liegt, gibt es weitere Badehäuschen in St. James Beach.

Auch rund um Kapstadt solltest du deine Kamera griffbereit halten, wenn du eine Tour mit dem Mietwagen am Kap machst. Geschichte findest du auf Robben Island. Die fünf Quadratkilometer große Insel ist ein wichtiger Teil der Apartheid-Geschichte und mit der Fähre erreichbar. Die wohl bekannteste Gefängnis-Insel Südafrikas ist heute Nationaldenkmal mit Museum, Nelson Mandela verbrachte dort 18 seiner insgesamt 27 Jahre in Haft.

Unser Tipp: Versuche bei architektonischer Fotografie nicht zwingend ein gesamtes Gebäude vor die Linse zu bekommen, oft findest du kleine Details, die sich als Motiv gut eignen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Kapstadt sind die „Winelands”: die Weinberge in Constantia, dem südlichen Vorort von Kapstadt. Am östlichen Hang des Tafelberges sind viele Weingüter, die du besichtigen kannst. Auch eine Weinprobe mit lokal angebautem Wein bietet stimmungsvolle Foto-Motive. Wenn du etwas mehr Zeit mitbringst, lohnt sich zudem ein Abstecher zu den renommierten Weingütern in Stellenbosch – rund eine Stunde von Kapstadt entfernt. Eindrucksvolle Aussichten und Bilder gibt es bei einer kurzen Wanderung im Cecilia Forest.