Pico del Teide: Vulkanlandschaft für Gipfelstürmer

Mit seinen stolzen 3.718 Metern thront Teneriffas Teide im Zentrum der Kanaren-Insel. Wer über die nötige Kondition und eine gehörige Portion sportlichen Ehrgeiz verfügt, erklimmt im Wanderurlaub auf den Kanaren den höchsten Gipfel Spaniens auf einem seiner zwölf ausgeschilderten Wanderpfade. Besonders beliebte Routen sind der sechsstündige Wanderweg mit Start auf dem Parkplatz von Montana Blanca und der kürzere Aufstieg, der von der Seilbahnstation auf 3.555 Metern aus beginnt. Er dauert rund 1 Stunde und ist weniger anstrengend. Die Teleférico del Teide fährt dich zunächst zur Endstation La Rambleta auf 3.555 Meter hinauf. Von hier aus spazierst du zu zwei spektakulären Aussichtspunkten mit Panoramablick über die Insel oder du nimmst die letzten paar hundert Meter zum Gipfel in Angriff.

Für welchen Aufstieg du dich auch entscheidest, du wirst immer wieder mit einer grandiosen Aussicht auf die Krater der Cañadas belohnt. Dieser Vulkankessel misst sage und schreibe 15 Kilometer Durchmesser und versetzt Naturfreunde in Staunen. Anhand der Ablagerungen können Fachkundige die Eruptionsgeschichte aus 3 Millionen Jahren ablesen.

Wichtig in jedem Fall: Dein Aufenthalt am Gipfel des Pico del Teide ist aus Naturschutzgründen auf 1 Stunde beschränkt. Zudem erfordert er eine Zugangserlaubnis, die du mindestens einen Monat im Voraus auf der offiziellen Website der Verwaltung des Teide-Nationalparks einholen musst.

Wenn du den Pico del Teide in deinem Urlaub auf Teneriffa bereits bestiegen hast, lohnt sich auch eine Tour zum Pico Viejo. Dieser Abstecher führt dich zunächst 550 Höhenmeter hinunter und anschließend wieder hinauf. Für die gesamte Tour solltest du etwa 3 Stunden hin und zurück zu Fuß einplanen.

Der Teide-Nationalpark wirkt aufgrund seiner mondähnlichen Landschaft wie aus einer anderen Welt: Im Zentrum der Insel thront der Pico del Teide, der höchste Gipfel Spaniens und der dritthöchste Vulkan weltweit.

2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, umfasst der etwa 190 Quadratkilometer große Teide-Nationalpark jedoch mehr als nur Vulkangestein. Wie auch die Masca-Schlucht ist er Teil der kulturellen Identität Teneriffas und hält viele Naturerlebnisse bereit: Wandere durch verschiedene Klimazonen, beobachte Sterne oder fotografiere die außergewöhnliche Flora und Fauna. Auf geführten Touren erhältst du Einblicke in die Geologie und Biologie des Teide-Nationalparks.

Möchtest du deine Entdeckungsreise durch den Park selbst organisieren, bietet die Fahrt mit dem Auto dazu Gelegenheit. Zwischen den Städten La Orotava, Vilaflor und Guía de Isora führen Straßen über Eingänge direkt ins Zentrum des Parks. Die Straßen sind in hervorragendem Zustand, doch die Unterschiede von etwa 2.000 Höhenmetern können eine ungewohnte Herausforderung darstellen. Achte daher darauf, dass dein Fahrzeug geländesicher ausgestattet ist.

Während Teneriffa meist mit Stränden, Sonne und Meer in Verbindung gebracht wird, erinnert das Klima im Teide-Nationalpark an das in Hochgebirgen: Je höher du steigst, desto rauer wird es. Im Winter findest du auf der Spitze sogar Schnee und Eis. Kleidung, Proviant, Rastplätze – prüfe die tagesaktuellen Bedingungen, so bist du gut auf dein Abenteuer vorbereitet.

Im Teide-Nationalpark zeigt sich Teneriffas Natur von ihrer ungezähmten Seite: Am Gipfel des Pico del Teide ragen die Krater und Wände des Vulkankessels der Cañadas in die Höhe. Die Landschaft ist fast mondgleich und es gibt wenig Vegetation. Vor allem im Winterurlaub auf Teneriffa musst du in der Hochgebirgszone mit Kälte rechnen. Dann reichen die Temperaturen bis unter den Gefrierpunkt: Zu dieser Zeit ist der Gipfel des Teide von einer Schneeschicht bedeckt – während an der Küste noch gebadet wird.

Im mittleren Bereich des Teide-Nationalparks bist du von den jüngsten vulkanischen Gebieten umgeben. Im Sommer sind Durchschnittstemperaturen um 20 °C zu erwarten, während es im Winter auch hier vereinzelt schneit. Durch circa 2.000 Höhenmeter und die dünne Luft ist es in der Sonne jedoch ganzjährig angenehm warm. Die Vegetation mag zunächst spärlich wirken – um so beeindruckender ist es jedoch, wenn du Pflanzen wie eine blühende Teide-Wolfsmilch inmitten des Lavagesteins entdeckst.

Am Fuße des Pico del Teide liegt die Waldzone. Sie ist geprägt von dichten kanarischen Kiefernwäldern und beherbergt eine Vielzahl an Tieren, von Vögeln bis hin zu Kaninchen und Eidechsen. Von April bis Juni erstrahlt ein buntes Meer aus Blüten, was nicht nur die Besucher erfreut. Sie locken auch Bienen an, die in rund 2.500 Bienenstöcken gehalten werden und den köstlichen Honig Retama del Teide produzieren.

Der Teide-Nationalpark beheimatet eine der faszinierendsten Vulkanlandschaften der Welt. Ihre Felsformationen lassen dich auf den geologischen Spuren ihrer Geschichte wandern. Entdecke Teneriffas schönste Orte in dieser unwirklichen Szenerie:

Am Pico Viejo, dem zweithöchsten Gipfel Teneriffas, warten außergewöhnliche Farbspiele und tiefe Einblicke in die vulkanischen Prozesse, die diese einzigartige Landschaft gestaltet haben. Die Felsen und der Ascheboden zeigen tiefschwarze bis graue Töne, während sich die Vielfalt der mineralischen Gesteine in Rot, Braun und Orange zeigt. Grüne und gelbe Töne ergänzen das Bild durch spärliche Vegetation.

Im Kraterkessel Caldera de la Cañadas lohnt es sich, einer Felsengruppe besondere Aufmerksamkeit zu schenken: den fast 2 Kilometer langen Roques de Garcia. Die Formen der Felsen sind teils sehr skurril: So erinnert eine freistehende Felsnadel, der Roque Cinchado, zum Beispiel an einen Finger. Die Einheimischen nennen den Felsen „Finger Gottes“ und haben ihn längst zum Wahrzeichen Teneriffas auserkoren. Die Gruppe eignet sich bestens für einen Besuch mit Kindern – hier gibt es die Möglichkeit, dank zahlreicher Infotafeln einen Einstieg in die Vulkanologie zu wagen. Sie ist zudem besonders leicht zu erreichen, mit gut ausgeschilderten Wegen und Picknickplätzen in der Nähe.

Eine weitere unwirkliche Szenerie findest du am Pico del Teide am Aussichtspunkt Mirador de los Poleos vor: Auf den schwarzen Lavafeldern bahnen sich vereinzelt Pinien ihren Weg durch das Gestein. Ein eindrucksvolles Beispiel für die Widerstandsfähigkeit der Natur, wie sie sich ihren Raum zurückerobert und selbst durch geschmolzenes Gestein wachsen kann. Ein beliebter Foto-Spot ist dabei eine umgestürzte Pinie, deren Wurzel sich über die Lavasteine erstreckt. Für diese kontrastreiche, blau-grün-schwarze Kulisse brauchst du bestimmt keinen verschönernden Filter.

Lass dich von den Sternen verzaubern: Am besten gelingt das im Teide-Observatorium auf dem Berg Izaña. Dank der besonderen Lage von Teneriffas Teide kannst du eine Vielzahl von Himmelskörpern beobachten: Planeten, Galaxien, Sternhaufen und Nebel sind hier sichtbar. Neben Chile und Hawaii ist die Sternwarte eine der modernsten der Welt.

Doch nicht nur die Sterne sind am Pico del Teide zum Greifen nah, sondern auch die Sonne lässt sich hier aus nächster Nähe erforschen. Mit mehreren hochmodernen Sonnenteleskopen bekommen Wissenschaftler die Möglichkeit, tief in die Geheimnisse unserer eigenen Sonne einzutauchen. Sie untersuchen ihre komplexe Struktur, die faszinierenden Aktivitäten und die dynamischen Prozesse, die auf ihrer Oberfläche und in ihrer Atmosphäre stattfinden. Um mehr über die Teleskope im Teide-Observatorium zu erfahren, kannst du dich von einem Astrophysiker durch die Sternwarte führen lassen. Die Führungen finden an mehreren Tagen der Woche statt. Schau dir am Ende in der Kuppel unbedingt einen der beiden Zeitraffer-Filme über das elektromagnetische Spektrum an.

Rauf auf den Vulkan, frische Bergluft schnuppern, den Blick über die Täler schweifen lassen – und dabei musikalischen Support genießen.

Diese Playlist gibt dir den nötigen Motivationsschub beim Erklimmen des Pico del Teide. Unsere ausgewählten Songs begleiten dich bis zum Gipfel hinauf, wo die Belohnung, der verdiente Panoramablick, schon auf dich wartet.