Für viele ist die italienische Küche nahezu identisch mit der berühmten Pizza. Dieser Exportschlager aus Italien ist weltweit in unzähligen Varianten erhältlich. Die Pizza, wie wir sie heute genießen, stammt aus Neapel. Als Urtyp der Pizza gilt ein flaches Fladenbrot aus Hefeteig, das bei möglichst großer Hitze und vorzugsweise in einem Steinofen gebacken wird. Die italienische Pizza wird belegt mit Tomatensauce, (Mozzarella-)Käse und regional variierenden weiteren Zutaten. In Abgrenzung insbesondere von Fast Food-Pizzen ist die Pizza Napoletana seit 2005 als Warenzeichen mit festgelegten Zutaten in der EU eingetragen und geschützt.
Ebenso bekannt ist Spaghetti Bolognese, ein Nudelgericht mit einer reichhaltigen Sauce, dem in Bologna „erfundenen“ Ragù alla bolognese, welches aus Hackfleisch, Speck, Möhren, Sellerie, Zwiebeln, Tomatenmark, Brühe, Wein und diversen Kräutern zubereitet wird. Offiziell eingetragen wurde das Rezept für dieses Ragù 1982 durch die Accademia Italiana della Cucina; jedoch existieren ähnliche Gerichte in der Ursprungsregion Emilia-Romagna bereits seit der Renaissance – allerdings wird die Sauce hier traditionell zu Tagliatelle anstelle von Spaghetti serviert. Die aus Hartweizen und Wasser hergestellten Spaghetti werden in der Region Latium als Spaghetti alla carbonara mit Ei, Speck und Käse, im süditalienischen Kampanien als Spaghetti alla puttanesca mit Tomaten, Knoblauch, Sardellen, Peperoncini, Kapern und Oliven sowie an der Küste als Spaghetti alle vongole mit einer Sauce aus Venusmuscheln, Weißwein und Tomaten auf den Tisch gebracht.
Auch für die weltweit heißgeliebte Lasagne wird das Ragù alla bolognese verwendet – kombiniert mit den breiten Lasagne-Bandnudeln, Bechamelsauce und Parmesan entsteht ein köstlicher Auflauf, welcher seinen Ursprung wohl ebenfalls in der für üppige Feinschmecker-Gerichte berühmten Emilia-Romagna hat.
Pizza, Pasta – basta? Keinesfalls: La Cucina Italiana hat weit mehr zu bieten als diese Klassiker. Sie vereint eine Vielzahl unterschiedlicher regionaler Küchen mit zahlreichen Spezialitäten, die das Genießerherz höher schlagen lassen. Als wichtigster Gang der meist abends eingenommenen Hauptmahlzeit gelten Fleischgerichte – dabei reicht die Auswahl vom deftigen Ossobuco alla milanese, der mit Wein, Brühe und Kräutern geschmorten Kalbshachse nach Mailänder Art bis zum delikaten Saltimbocca, einem mit Schinken und Salbei umhüllten Kalbsschnitzel, das sich in der römischen Küche besonderer Beliebtheit erfreut. Der Name bedeutet übersetzt übrigens „Spring in den Mund“ – wohl, weil die zarten Fleischstücke so unglaublich gut schmecken.
Traumhafte Landschaften, regionale Spezialitäten, wundervolle Weine – eine Italienreise ist ein Genuss für alle Sinne. Welche Ziele sich für Feinschmecker besonders lohnen, ist keine leichte Frage, hat doch jede der Regionen ihre eigene Kulinarik und ihren eigenen Charme. In der Toskana entdecken Sie neben der bedeutenden Renaissance-Stadt Florenz und malerischen Thermalkurorten wie Montecatini Terme die Weinstädte Montalcino und Montepulciano, können Olivenöle und den beliebten Pecorino-Käse verkosten und toskanische Leckerbissen wie ohne Salz gebackenes Brot oder die Bohnensuppe Ribollita genießen. Auch im von Bergen und Hügellandschaften geprägten Piemont werden Gourmets glücklich – zu den landestypischen Erzeugnissen gehören Piemonteser Haselnüsse, diverse Käse und die als Inbegriff des Luxus geltenden Trüffel (Saison im Oktober).