Vietnam-Reisetipps

Die Fläche der Sozialistischen Republik Vietnam, wie das Land amtlich heißt, entspricht etwa der von Deutschland und ist geprägt von verschiedenen Landschaften wie dem gebirgigen Yunnan-Hochland im Norden, dem Delta des Roten Flusses rund um die Hauptstadt Hanoi und dem dünn besiedelten annamitischen Küstenstreifen am südchinesischen Meer. Abwechslung ist bei einem Urlaub in Vietnam also vorprogrammiert.

Besonders bekannt und ein Muss für jeden Ausflug nach Vietnam ist die Halong-Bucht im Golf von Tonkin im Norden. Fast 2000 Kalkfelsen ragen mehrere Hundert Meter hoch aus dem Wasser. Während einer Bootstour zwischen den Inseln ist es möglich, das UNESCO-Weltnaturerbe von allen Seiten zu bestaunen, teilweise können die Inseln nach dem Anlegen der Boote auch zu Fuß besichtigt werden.

Die Provinz Ninh Binh befindet sich etwa 90 Kilometer südlich der Hauptstadt Hanoi in Nordvietnam. Vor allem die Gegend um Tam Coc ist unter dem Namen „trockene Halong-Bucht“ bekannt. Zuckerhutberge aus Kalkstein, umgeben von Reisfeldern und Flüssen, bilden hier eine unverwechselbare Landschaftskulisse, die der Halong-Bucht ähnelt. Mindestens genauso beeindruckend wie die hohen Kalkwände sind vor allem die drei Tam-Doc-Grotten. Empfehlenswert ist eine Bootsfahrt auf dem Ngo-Dong-Fluss mit den Sampans, den typischen flachen Ruderbooten. Während der Fahrt zu den Tam-Coc-Grotten kannst du den Ausblick auf die unbeschreibliche Landschaft genießen.

In Nordvietnam, unweit der Grenze zu China, befindet sich Hanoi, die Hauptstadt des Landes. Die Metropole beeindruckt mit einer jahrhundertealten Architektur und einer Reihe an Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind:

• das „Viertel der 36 Gassen“ in der Altstadt,
• der Hoan-Kiem-See,
• die Ein-Säulen-Pagode,
• Wohnhaus, Mausoleum und Museum von Staatsgründer Ho Chi Minh und
• die Überreste der Zitadelle Thang Long, die 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden.

Bei einem Aufenthalt in einem zentral gelegenen Hotel in Hanoi sind die meisten dieser Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß oder mit dem Rad zu entdecken.

Nördlich von Hanoi, in der Stadt Sapa, beginnen auf 1600 Metern viele organisierte Trekkingtouren ins Hochland und zum höchsten Berg Vietnams, dem Fansipan. Ein Aufenthalt in der bunten Großstadt lässt sich also gut mit einem Ausflug in die Natur Nordvietnams verbinden. Wenn dich auch weitere Länder Asiens reizen, kannst du deine Reise ausweiten – Chinas Highlights werden dich zum Beispiel sicherlich ebenfalls beeindrucken!

Im Zentrum Vietnams befinden sich mit den Großstädten Hoi An, Hué und My Son kulturelle Ballungsgebiete, von denen einige zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen und geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten beherbergen. Die ehemalige Haupt- und Kaiserstadt Hué besitzt mit dem Königspalast inklusive der „Verbotenen Stadt“, dem alten Südtor und dem Museumskomplex einige der markantesten Kulturhöhepunkte Zentralvietnams. Ganz in der Nähe befinden sich zudem die berühmten Kaisergräber der Nguyen-Dynastie, die du zum Beispiel im Rahmen einer Fahrradtour besichtigen kannst.

Ein weiteres Vietnam-Highlight ist die Gemeinde Da Nang. Das Cham-Museum mit seinen jahrhundertealten Skulpturen solltest du dir auf deiner Reise unbedingt anschauen. Besonders beeindruckend ist auch ein Spaziergang über die Cua Vang, die „Goldene Brücke“, die von zwei riesigen, steinernen Händen getragen wird. Dieses einmalige Bauwerk wirkt wie aus einem Fantasyfilm, wurde allerdings erst im Juni 2018 als Verbindung zwischen der Seilbahn und der dortigen Resort- und Gartenanlage eröffnet.

Die Son-Doong-Höhle im Nationalpark Phong Nha Ke Bang, auch „Bergflusshöhle“ genannt, ist seit 2009 als größte Höhle der Welt bekannt. Das unterirdische System umfasst zwei große Dolinen, also trichterförmige Senken, die Sonnenlicht hereinlassen und Bäumen das Wachstum ermöglichen. Die Höhle ist für ihre riesigen Tropfsteine bekannt – einige der Stalagmiten sind bis zu 80 Meter hoch.

Vietnam ist besonders für Individual- und Kulturreisende interessant, bei Backpackern ist es beliebt, das Land von Norden bis Süden mit dem Zug zu bereisen und unterwegs Halt bei den unzähligen Vietnam-Highlights zu machen. Die Küstenregion bei Nha Trang im Südosten ist zum Beispiel ein Mekka für Taucher und Surfer, die in den wunderbar gelegenen Hotels in Südvietnam eine passende Unterkunft finden.

Doch auch die Sanddünen von Mui Ne sind ein besonderes Reiseziel. Mui Ne ist ein Windsurfer-Paradies – dementsprechend weht es dort stark am Meer entlang, wodurch die malerischen Dünen entstanden. Umgeben von einer rauen Landschaft mit rotem Boden, ausgetrockneten Flussbetten und vereinzelten kleinen Oasen befinden sich die Sahara-ähnlichen roten und weißen Sanddünen. Besucher können vor Ort Kunststoffschlitten mieten, um damit die Dünen hinabzufahren, oder Drachen steigen lassen.

Pulsierendes Leben, bunte Viertel, Bauwerke aus der französischen Kolonialzeit und viele Museen machen Ho-Chi-Minh-Stadt aus. Die frühere Hauptstadt, damals unter dem Namen Saigon, wurde nach dem verstorbenen Staatschef Ho Chi Minh benannt. Die Metropole am Saigon-Fluss ist weiterhin die größte Stadt des Landes mit mehr als sieben Millionen Einwohnern. Von Ho-Chi-Minh-Stadt aus lassen sich Tagestouren ins angrenzende Mekong-Delta unternehmen, um auf dem schwimmenden Markt einzukaufen und die Ruhe außerhalb der Stadt zu genießen.

Die vietnamesische Küche zählt zu den gesündesten Küchen der Welt. Das Essen ist sehr abwechslungsreich und lässt einen Aufenthalt in Vietnam zu einem echten kulinarischen Highlight werden. Reis und Nudeln, vor allem aber frisches Gemüse und Kräuter spielen eine wichtige Rolle in vietnamesischen Gerichten. Die Aromen erstrecken sich von würzig über salzig bis sauer – nicht zu vergessen ist das unvergleichliche Umami-Aroma. Das vietnamesische Nationalgericht ist die herzhafte Nudelsuppe Pho, die meist mit Rindfleisch oder Huhn, in der Landessprache Pho Bo und Pho Ga genannt, serviert wird.

Die vietnamesische Küche variiert dabei nicht nur zwischen dem Norden und dem Süden des Landes – vielmehr hat jede Region ihre eigenen Spezialitäten. Einer unserer Vietnam-Reisetipps ist es, sich in den Straßen der Städte treiben zu lassen und an den köstlich duftenden Straßenständen mit offenen Garküchen Halt zu machen. Diese sind dank der günstigen Preise auch bei den Einheimischen sehr beliebt und bieten neben dem klassischen Nationalgericht und Frühlingsrollen auch besonders exotische Variationen wie Schlangenfleisch oder Reispfannkuchen gefüllt mit Garnelen, Sprossen und Schweinefleisch – ein kulinarisches Abenteuer für besonders Mutige.