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Stars auf Reisen – Biffy Clyro im Interview
Biffy Clyro Promobild für „Futique“, 2025
© Bild: Warner Music

Biffy Clyro: „Das wahre Schottland sind die Menschen.“

Die Schottenrocker über legendäre Roadtrips und die Highlights ihrer Heimat

Schottland ist ein Land der Kontraste: Schroffe Berge, nebelverhangene Moore und unwegsame Highlands stehen malerischen Küsten, geselligen Pubs und warmherzigen Menschen gegenüber. Biffy Clyro gelingt es wie kaum einer anderen Band, diese vermeintlichen Gegensätze in Musik zu überführen: Zwischen rhythmischen Rocksongs und melancholischen Balladen haben die drei Schotten einen unwiderstehlichen, uniquen Sound gefunden. Im Interview erzählen uns Sänger Simon, Bassist James und Drummer Ben von ihren Reisen um die Welt – und von ihrer Heimat.

Liebe Biffys, erst einmal Danke, dass ihr euch Zeit für unser Reise-Interview nehmt! Ihr habt ein neues Album veröffentlicht, es heißt „Futique“ – ein selbst kreiertes Wort aus „future“ und „antique“. Damit wollt ihr ausdrücken, dass man mehr im Moment leben und diesen Moment schätzen sollte, richtig?

Simon: Genau. Vor diesem Album haben wir uns zum ersten Mal eine kleine Auszeit von Biffy genommen und ein bisschen reflektiert und über unsere Reise als Band nachgedacht. Ich finde es einfach großartig, dass wir immer noch enge Freunde, immer noch eine Band sind. Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen – das Leben verläuft eben nicht immer geradlinig. Und es gab Phasen in unserer Karriere, von denen ich mir heute wünschte, dass wir da einfach präsenter gewesen wären. Wir haben ständig an den nächsten Schritt gedacht: die nächste Tour, das nächste Album. Diesmal möchte ich den gesamten Prozess wirklich genießen – die Veröffentlichung des neuen Albums, jede einzelne Show – und versuchen, im Moment zu bleiben. Das klingt ein bisschen hippiemäßig, aber ich will einfach das Schöne in dieser Welt wertschätzen, das, was wir selbst beeinflussen können.

Dieses Moment-Schätzen passt gut zum Reise-Fokus dieses Interviews. Seid ihr schon mal an einem wunderbaren Ort gewesen, den ihr gar nicht schätzen konntet, weil ihr so mit belanglosem Kram beschäftigt wart?

James: Ich erinnere mich an eine Reise nach Moskau. Wir waren völlig überwältigt von der kulturellen Wucht und der Größe dieses Landes. Simon und ich mussten natürlich abends den Wodka probieren, und am nächsten Tag war ich auf der Zugfahrt nach St. Petersburg völlig verkatert und schlecht drauf. Aber ich schaute aus dem Fenster auf diese kilometerweite Landschaft – und plötzlich war der Kater weg. Ich war einfach im Moment und dachte nur „wow, das ist atemberaubend!“.

Ben: Wir haben schon oft Konzerte in Ländern wie der Schweiz oder Österreich gespielt. Man ist ja irgendwie immer total auf die Show konzentriert, aber dann schaut man auf einmal hoch und überall sind diese Berge, diese spektakulären Anblicke – die man noch keine Sekunde gewürdigt hat, weil man nur an Setlists und so etwas denkt. Deshalb liebe ich es, wenn wir an solchen Orten freie Tage haben, um wirklich in die Umgebung einzutauchen.

Promobild von Biffy Clyro zum 2025er-Album „Futique“
© Bild: Eva Pental
Der Soundtrack von Schottland

Warum wir Biffy Clyro lieben

Biffy Clyro verbinden epischen Gitarrenrock mit hymnischen Melodien und unbändiger Leidenschaft: Ihre Songs gehen unter die Haut und bringen seit Jahren ganze Arenen zum Beben. Das Trio aus Ayrshire im Südwesten Schottlands steht für explosive Riffs, emotionale Tiefe und eine mitreißende Bühnenenergie, die niemanden kalt lässt. Biffy Clyro sind mehr als nur gute Musik, sie sind ein Gefühl. Wild, groß, elektrisierend – wie Schottland eben. Und ganz nebenbei sind Sänger und Gitarrist Simon Neil, Bassist James und Drummer Bon Johnston die nettesten Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Aber von denen soll es in Schottland ja auch besonders viele geben.

Spielen Trends wie Digital Detox oder Slow Tourism auch eine Rolle in eurem „Futique“-Ansatz?

Simon: Ja, absolut. Es fällt uns allen schwer abzuschalten – nicht nur uns, sondern der Gesellschaft generell. Wir haben ständig Angst, etwas zu verpassen. Deshalb lasse ich im Urlaub mein Handy im Zimmer und lese einfach. Das ist mein Digital Detox. Sich zu langweilen ist wichtig! Für viele Menschen ist das heutzutage ungewohnt, aber es tut gut, mit den eigenen Gedanken auch mal allein zu sein, besonders an schönen Orten.

James: Wir fahren jedes Jahr in einen sehr abgelegenen Teil Schottlands ohne Handy-Empfang. Am ersten Tag sucht man noch dauernd nach dem Signal und ist ständig angespannt – doch mit der Zeit verschwindet das. Am Ende ist man total relaxt und wirklich im Moment, statt ständig in den Nachrichten zu leben.

Ben: Eine der besten Sachen, die man machen kann, ist in ein Lagerfeuer zu starren. Da kommen dir plötzlich so viele Ideen, denn du betrachtest etwas Wunderschönes, das sich ständig verändert – statt einfach nur Doomscrolling zu betreiben. Dabei passiert so viel Gutes im Kopf. Es ist das komplette Gegenteil vom Handy, das dir permanent deine Aufmerksamkeit raubt. 

Man könnte fast sagen, dass Langeweile ein Luxus ist.

Simon: Das ist sie absolut – und wir alle verdienen diesen Luxus und könnten ihn im Grunde jederzeit haben, wenn wir wollten. Manchmal braucht es dafür einen ganzen Urlaub, um an diesen Punkt zu kommen. Eigentlich sollten wir das aber einmal pro Woche auch zu Hause schaffen: einfach mal Langeweile haben!

Zurück zum Reisen: Mit welcher Art von Reise würdet ihr „Futique“ vergleichen? Ein All-inclusive-Pauschalurlaub, ein Roadtrip durch die Natur oder ein Städtetrip mit Sightseeing?

Simon: Es ist definitiv ein Roadtrip. Du und ein oder zwei deiner Kumpel, ihr fahrt … sagen wir … die Westküste der USA hoch, von San Francisco über Oregon und Washington bis nach Vancouver. Da ist ein Gefühl von Freiheit und Liebe im Auto. Es ist diese Art Reise, die man ein Jahr im Voraus mit Freunden plant, inklusive kleiner Hotels und vieler gemeinsamer Erinnerungen.

„Futique“ – in jedem Fall eine spannende Reise

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Ihr seid in den letzten 20 Jahren viel gereist. Wie hat euch das Reisen geprägt?

Simon: Das Schöne am Reisen ist: Du erkennst dabei, dass du einfach nur ein kleiner Mensch unter Milliarden bist. Es erinnert dich an deinen Platz in der Welt – ist auch mal ganz gut fürs Ego. Und egal, wo man ist, man muss sich anpassen, das ist eine wichtige Lektion. Ironischerweise bekommt man durch eine Reise in die Fremde oft ein klareres Gefühl dafür, wer man eigentlich selbst ist. Reisen hat uns schon in jungem Alter unglaublich reifen lassen, als Menschen und als Band. Jeder, der die Chance hat zu reisen, sollte sie nutzen. Man lernt dabei auch so viel über sich selbst. Und man merkt, dass das, womit man aufgewachsen ist, nur Rollen, Routinen oder Gewohnheiten sind, die kulturell an einen Ort gebunden sind.

Hast du ein Beispiel?

Simon: Beim Thema Essen sieht man das recht deutlich: Im Vereinigten Königreich ist das Abendessen wie die Aufnahme von Treibstoff – man erledigt es in 30 Minuten und dann geht‘s weiter. Im Mittelmeerraum hingegen ist Essen der wichtigste Teil des Tages. 

Kulturelle Unterschiede bemerkt man vermutlich auch am Verhalten der Fans?

Simon: Absolut. In Südamerika warten die Fans den ganzen Tag vor dem Hotel, folgen dir dann zum Venue und kommen abends natürlich zur Show – da wird ein Konzert zu einem Ganztages-Event. In Japan warten manche Fans auch beim Hotel, aber nur, um höflich Hallo zu sagen und dann wieder zu gehen. Während der Show sind die Leute dort mucksmäuschenstill, und erst nach dem Song drehen sie durch. Beim ersten Mal fragst du dich: „Kommt das überhaupt an? Haben die Spaß?“, das ist schon ungewöhnlich.

James: Es gibt aber nichts, was man mit einem Auftritt in einem Pub in Dublin vergleichen könnte (alle lachen). Das ist einfach nur wild und unberechenbar. Du kannst so viel Security haben, wie du willst – das interessiert dort niemanden. Da musst du einfach mit dem Flow gehen und alles über dich ergehen lassen.

Das Reisen hat uns gelehrt, offener zu sein.

Simon Neil

Ich habe eine nicht ganz ernst gemeinte Theorie: Ist vielleicht jedes andere Land auf der Welt ein Kulturschock für jemanden, der aus Schottland kommt?

Simon (lacht): Ja, ziemlich! Wir Schotten sind sehr ruhig, eher schüchtern, jeder bleibt für sich … insofern liegst du da gar nicht mal so falsch. Das Reisen hat uns aber gelehrt, offener zu werden. Das ist etwas, gegen das man als Schotte wirklich ankämpfen muss. Wir sind auch einfach stark vom Wetter geprägt: Vor allem im Winter verkriechen wir uns zuhause mit unserer Familie. In vielen Ländern ist das anders: Da haben öffentliche Plätze einen riesigen Stellenwert. Neulich waren wir in Spanien, da spielten um elf Uhr abends die Kinder draußen auf der Straße – das ist eine ganz andere Form des Zusammenlebens.

Was war die beste Reise eures Lebens?

Simon: Für mich war es eine Rundreise durch die USA, fünf Wochen lang im Van. Wir sind nachts immer nur für drei Stunden zum Schlafen in Motels abgestiegen, dann weitergefahren. Das war die Tour, die am ehesten einem Roadtrip gleichkam: Raststätten, Städte, Landschaften – alles hautnah. Wir haben gefühlt 22 Meter an Subway-Sandwiches gegessen (lacht) und mit unseren Füßen aufeinander geschlafen. Es war überhaupt kein Platz da, das war echt hart. Im Nachhinein ist es aber eine meiner liebsten Tour-Erfahrungen überhaupt, denn bei jeder Pause sind wir aus dem Van gestiegen und haben uns die Beine an den wunderschönsten Orten vertreten – ob in Montana, Alabama oder sonst wo in den Staaten. 

Ben: Ich erinnere mich noch gerne an unser erstes Mal in Japan. Alles war so fremd, wir waren jung und wollten einfach nur zu McDonald’s – die Leute haben uns aber überall mit ziemlich abwechslungsreichem Essen versorgt. Jede Minute war verrückt und wunderbar.

James: Mein Lieblingsort ist Scarborough bei Perth an der Westküste Australiens. Dort gibt es tolle Strände, eine lebendige Surferszene und eine frische Meeresbrise, die sie den „Fremantle Doctor“ nennen. Wir waren so weit weg von zuhause, aber es fühlte sich gleichzeitig so vertraut an, was sicherlich auch an der Sprache und dem britischen Flair lag. Es war aber einfach wunderschön, am anderen Ende der Welt zu sein und sich trotzdem heimisch zu fühlen. Ich habe nur schöne Erinnerungen an Australien.

Biffy Clyro: Mit „A Little Love“ wäre vieles einfacher

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Lasst uns über eure Heimat reden. Was macht den besonderen Reiz von Schottland aus?

Simon: Schottland ist wie Skandinavien in klein. Edinburgh ist der perfekte Startpunkt: das Postkartenmotiv schlechthin, mit Burg auf dem Hügel, der Royal Mile – eine wunderschöne historische Straße. Es ist eine Mischung aus Moderne und Geschichte, man fühlt sich dort wie ein Teil der Menschheitsgeschichte und nicht mehr so wirklich wie in der modernen Welt. Danach sollte man die North Coast 500 fahren – eine traumhaft kurvige Route …

James: Die Route 66 von Schottland.

Simon: Genau. Die Fahrt dauert ein paar Tage und bietet alles, was man aus Bond-Filmen wie „Skyfall“ kennt. Fotos machen, durch die Highlands fahren, eine Whiskydestillerie besuchen, je nach Jahreszeit kannst du dort sogar Ski fahren. Auf dem Rückweg an der Westküste kannst du die Isle of Mull besuchen, Oban ist wunderschön, und dann kommst du nach Glasgow. Ich finde, Glasgow repräsentiert einfach am besten den Charakter Schottlands: Es ist vielleicht nicht die schönste Stadt, aber voller Leben und Kreativität. Du kannst dort problemlos eine Woche verbringen und hast dabei eine großartige Zeit. Das wäre meine ideale Schottlandreise.

Edinburgh, Highlands, Glasgow – das sind die bekannten Highlights von Schottland. Gibt es auch weniger bekannte Orte, die eine Art „echtes Schottland“ zeigen? Oder sind diese bekannten Orte letztlich das wahre Schottland?

Simon: Nein, das wahre Schottland sind die Menschen. In die Highlands fährst du nicht nur wegen der Landschaft, sondern wegen der Leute dort, die etwas ganz Besonderes und unglaublich warmherzig sind. Wir Schotten lieben es, Gastgeber zu sein – wir wollen, dass jeder Gast bei uns eine gute Zeit hat. Deshalb ist Glasgow so besonders, denn es ist das Herz Schottlands: Geh in irgendeinen Pub in Glasgow und du wirst Fremde treffen, die alles über dich wissen wollen – wo du herkommst, was du machst, warum du da bist.

Simons perfekte Schottland-Reise (für Anfänger)

1 von 7
1. Edinburgh

Startpunkt Edinburgh: Die Hauptstadt Schottlands an der Ostküste des Landes bietet jede Menge Geschichte, Kultur und imposante Kulissen.

Ihr kommt aus Ayrshire im Südwesten des Landes. Sollte man da mal hinfahren?

Simon: Was die Westküste betrifft, sind wir sicherlich ein bisschen voreingenommen. Troon ist wunderschön, Ayr auch, und die ganze Küste hinunter bis Girvan und weiter nach Dumfries ist einfach makellos. Das wäre mein Tipp für eine Reise abseits der bekannten Pfade. Außerdem gibt es dort einige der schönsten Golfplätze der Welt. Wir sind schon sehr stolz auf unsere Landschaft – aber ich glaube, noch stolzer sind wir auf unsere Menschen und unsere Gastfreundschaft. Das Schöne an Schottland ist auch: Wenn dir ein Ort nicht gefällt, fährst du einfach eine Stunde weiter und bist in einer völlig anderen Gegend. Gerade weil das Land so klein ist, kann man dort unglaublich viel erleben. Also: Mach zuerst die „Postkarten-Orte“ – und danach tauchst du ein ins „echte“ Schottland und lernst die Menschen kennen.

Bei Schottland denken viele als Erstes an Burgen …

Simon: Entlang der Küste gibt es wirklich wunderschöne Burgen. Culzean Castle zum Beispiel, das wird vom National Trust verwaltet und der Eintritt ist ziemlich teuer. Oder Dunure Castle, das direkt an der Küste liegt. Es sind aber nicht nur die Burgen, die du dir anschauen musst, wenn du die Westküste entlangfährst – viele der kleinen Fischerdörfer dort sind traumhaft schön und voller Geschichte.

Dunure Castle on der schottischen Westküste
Culzean Castle in Schottland

Links/oben: Dunure Castle || rechts/unten: Culzean Castle

 

Kennt ihr den Begriff „Castlecore“?

Simon: Ich kenne Cottagecore und Grandmacore. Aber was ist Castlecore?

Das ist ein großes Ding auf Pinterest, es begann als Modetrend, wurde dann zum Design-Stil und ist jetzt auch ein Reisetrend – man besucht Burgen und zieht sich dabei ein bisschen mittelalterlich an, wenn man mag.

Simon: Wir müssen dazu einen Soundtrack machen, wir müssen verdammt nochmal Castlecore-Musik produzieren! (alle lachen)

Ihr habt Destillerien und Pubs erwähnt – habt ihr da ein paar Geheimtipps?

James: In Glasgow gibt es einige richtig gute alte Pubs. The Clutha Vaults ist einer der berühmtesten – den gibt’s schon seit Hunderten von Jahren. Die Wände sind voller Gemälde von bekannten Persönlichkeiten aus Glasgow. Ein großartiger Ort. Danach könnte man die Gallowgate hochgehen, an der viele gute Pubs liegen. Und wenn man nach Speyside fährt, kommt man an einer Destillerie nach der anderen vorbei. Als wir an „Futique“ gearbeitet haben, haben wir uns mal ein kleines Haus in Aberlour gemietet, das im Schatten der Cairngorms-Berge liegt. Dort sind die Songs zwar nicht entstanden, aber Simon hat uns dort seine ersten Ideen vorgespielt – und wir waren einfach nur umgeben von Bergen aus Whiskyfässern. Die Whiskyindustrie ist riesig in Schottland, wir sind sehr stolz darauf.

Speyside ist die bekannteste Whisky-Region Schottlands, richtig?

James: Ja. Wenn du jemals nach Speyside fährst, wird es dein Herz schmelzen lassen, weil es dort so schön ist. The Macallan ist wahrscheinlich der berühmteste schottische Whisky, sicherlich der begehrteste. Dann gibt es zum Beispiel noch The Cooper Dog in einem kleinen Ort namens Craigellachie, etwas weiter oben in Speyside. Das ist eine alte Destillerie, die wiederbelebt wurde – klein, aber mit unglaublich gutem Whisky, geführt von einer Familie, sehr persönlich. In Schottland gibt es an jeder Ecke solche versteckten Schätze.

Dafür müsste man jetzt nur noch Whisky mögen.

Simon: Glaub es oder nicht – ich mag keinen Whisky! Ich weiß, ich bin der verdammt noch mal unschottischste Schotte überhaupt! Ich habe früher aber einfach zu viel Whisky getrunken, und jetzt … wenn ich ihn rieche, wird mir einfach schlecht. Trotzdem habe ich – wie jeder Schotte – eine Whiskysammlung. Das gehört hier einfach zum guten Ton dazu.

Rundreisen durch Schottland

Ob Edinburgh und Glasgow, ob Highlands oder Hebriden-Inseln, ob Bahnerlebnisreise oder als Selbstfahrer auf der North Coast 500 – Schottland bietet eine außergewöhnlichte Vielfalt, die man am besten im Rahmen einer Rundreise entdecken kann. Hier sind unsere schönsten Schottland-Rundreisen – wir haben zwar nicht explizit nachgefragt, sind uns aber ziemlich sicher: Biffy Clyro gefällt das! 

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Schottland bietet alles von schroffen Bergen bis zu wilden Küsten. Inwiefern hat das den ziemlich einzigartigen Sound von Biffy Clyro beeinflusst?

Simon: Ich glaube, die Natur hat meine Texte über die Jahre sehr geprägt. Ich singe viel über das Meer – ich wohne ja in der Nähe des Meeres und sehe es jeden Morgen, wenn ich aufwache. Ich singe über Wasser, über Berge und Landschaften, weil sie einen auf gute Weise daran erinnern, wie klein wir sind. Das Land ist Millionen und Billionen Jahre alt, und wir sind alle nur ganz kurz hier. Das verändert schon ein wenig die Perspektive. Dieses Gefühl von Sehnsucht, das viele Schotten haben, hat viel mit der Wildnis zu tun – es ist eine Art Sehnsucht nach zuhause, nach Heimkehr. Wir Schotten haben eigentlich ein weiches Herz. Außen sind wir hart, weil wir es sein müssen – aber innerlich sind wir alle Softies.

Was inspiriert dich mehr – die Dinge zuhause, wie zum Beispiel die Natur, oder die Reisen mit der Band?

Simon: Ich glaube, das hat sich im Laufe der Jahre verändert. Lange Zeit hat uns alles außerhalb inspiriert, denn wenn man aufwächst, hat man sein Zuhause irgendwann satt. Jeder Teenager will einfach nur weg. Für uns waren deshalb die Welt da draußen und die Reisen durch Europa mit Anfang 20 unglaublich prägend. Hier sind so viele unterschiedliche Kulturen so nah beieinander, Europa ist wirklich ein ziemlich besonderer Teil der Welt. In dieser frühen Phase haben uns also definitiv äußere Eindrücke beeinflusst.

Aber mit dem Alter kommt die Sehnsucht nach Heimkehr?

Simon: Ja. In den letzten Jahren habe ich gemerkt, wie wichtig Schottland für uns ist. Ich habe keine Angst mehr, meine Liebe zu Schottland zu zeigen, denn ohne unsere Heimat wären wir andere Menschen und auch eine andere Band. Am Anfang versucht man, von zuhause zu fliehen – und irgendwann begreift man, dass einen die Heimat zurückruft. Ob man will oder nicht: Heimat definiert, wer man ist.

Danke für das Interview und die vielen Schottland-Inspirationen, Biffy Clyro! 

Interview: Ben Foitzik

Biffy Clyro auf Tour 2026

Lust auf Biffy Clyro live? Anfang 2026 spielt die Band endlich wieder ein paar Headliner-Shows in Deutschland! 

31.02.2026 – Düsseldorf, Mitsubishi Electric HALLE
12.02.2026 – München, Zenith
13.02.2026 – Offenbach, Stadthalle
16.02.2026 – Berlin, Max-Schmeling-Halle
18.02.2026 – Hamburg, Sporthalle

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